Die Schurken
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PRESSE ARCHIV




Appenzeller Volksfreund vom 1.4.2015






Kultur - Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft

21.12.2014 | Silvia Thurner

Ohrwürmer, Klangsinnliches und Humorvolles – Die Schurken und Kurt Sternik gaben ein stimmungsvolles Adventkonzert

Die Schurken stimmten in der voll besetzten Klosterkapelle St. Josef in Lauterach viele kleine und große KonzertbesucherInnen auf Weihnachten ein. Zusammen mit Kurt Sternik und einer bunten Musikauswahl boten sie eine besinnliche und zugleich humorvolle Unterhaltung. Vor allem die Weihnachtsweisen und eher ruhigen Stücke gaben den vier Musikern Stefan Dünser (Flügelhorn, Trompete), Martin Schelling (Klarinette), Goran Kovacevic (Akkordeon) und Martin Deuring (Kontrabass) auch die Gelegenheit, ihren so typischen und hervorragend ausbalancierten Klang nach Herzenslust zu zelebrieren.

Gleich zu Beginn illustrierten die Schurken, wie sie Musik verstehen. Den Rahmen bildeten zwei bekannte Weihnachtslieder. In einem Arrangement von Martin Schelling erklangen zuerst in sich kreisende chromatische Linien, die eine große Erwartungshaltung aufbauten und daraus kristallisierte sich „Kommet ihr Hirten“ mit einem großen Aufforderungscharakter heraus. Zum Abschluss erklang „Es wird scho glei dumpa“ und dazwischen entfaltete sich ein abwechslungsreiches und bilderreiches Weihnachtskonzert.

Musiker und Sänger

Farbenreich arrangiert erklangen die Arien „Die Seele ruht in Gottes Händen“ und „Wir eilen mit schwachen, doch eiligen Schritten“ von Johann Sebastian Bach. Besonders in diesem Stück war die Rollenverteilung zwischen der starken Basslinie und den vorwärts treibenden Melodielinien schön nachvollziehbar. Auch in Purcells Werken aus „The fairy Queen“ kam die ausgeklügelte Spielart der Schurken gut zum Ausdruck. Die Klangfarben mischten sich hervorragend, so dass die Musik mit Esprit ihre Wirkung entfaltete. Dass die Schurken Humor und auch gute Stimmen besitzen, war im „Himmelhendlzweifachen“ von Martin Schelling zu erleben, in dem sie inbrünstig das „Halleluja“ sangen.

„Der Andachtsjodler“, Ravels „Pavane pour une infante defunte“ und das „Nachtgedicht“ von Albin Brun gaben den vier Musikern die Gelegenheit, ihre Liebe zum schönen, in sich belebten Klang zu zelebrieren. Weitere musikalische Fassetten brachten sie in Eric Saties „Gnossienne“ und Manuel de Fallas „Nana“ mit jüdischen und jazzigen Anklängen ins Spiel. Abgerundet wurde das stimmungsvolle Konzert im schönen Ambiente der Klosterkapelle durch die Einladung zum gemeinsamen Singen.

Gute Textauswahl

Die von Kurt Sternik vorgetragenen Gedichte und Texte bereicherten das Konzert. Es war schön, wieder einmal traditionelle Gedichte zur Weihnachtszeit wie Theodor Stroms „Knecht Rupprecht“ oder Eichendorffs „Weihnachten“ zu hören. Zum Lachen war der amüsante Bericht eines phantasievollen Jungen, der herzerfrischend von der Krippe zuhause erzählte und wie anstatt der Nüsse, der Vater mit Goldstaub veredelt wurde. „Die vier Kerzen“ und andere Texte gaben den Zuhörenden auch Nachdenkliches mit auf den Weg.






Lindauer Zeitung vom 01.12.2014

„Die Schurken“ sind los


Vier Vorarlberger Musiker bringen die „Odyssee“ auf die Zeughaus-Bühne.

von Babette Caesar

Foto: Christian Flemming

Lindau - „Die Schurken“ – Arrabiata, Mozzarella, Diabolo und Romero Calzone – haben am Sonntagabend einmal mehr gezeigt, dass das „Zeughaus-Geflüster“ sehr gut ausgesuchte Akteure auf die Bühne bringt. Die vier Instrumentalisten fesselten das Publikum im ausverkauften Saal vor allem durch ihr ausgewogenes Spiel. Verstanden es aber auch, ihr Konzert auf komische Art und Weise zu versüßen.

„Du weißt, ich brrauch´ Geld, denn das Bestattungsinstitut läuft nicht so gut“, betritt Kontrabassist Martin Deuring als Romero Calzone die Bühne, um sich zu Trompeter Stefan Dünser als Arrabiata zu gesellen. Deuring übernimmt den Part des finster dreinschauenden Dauernörglers, der keinen Schostakowitsch und auch keinen Erich Satie mehr hören will, sondern eine richtige Polka. Wer dazu kommt, ist der Klarinettist Martin Schelling als Mozzarella, der soeben aus dem Gefängnis entlassen wurde, und „Macho“ Goran Kovacevic als Diabolo am Akkordeon. „Du hast schon wieder eine Probe verkauft. Jedes Mal das Gleiche“, herrscht ihn Arrabiata an und dann geht´s los mit dem Noten suchen für das Konzert im Bregenzer Festspielhaus.

Gleich, wie sich Kovacevics Akkordeon umgangssprachlich schimpft. Ob Quetschkommode, Heimwehkompressor oder etwas freundlicher Schifferklavier – er ist ein Meister seines Fachs, ob bei einer pulsierenden Polka, einem Tango Nuevo, einer französischen Musette oder einer Bach-Kantate.

Das Quartett hat alles auf der Palette und komprimiert schrille Trompetentöne, gezupfte Basssaiten und Klezmerakkorde zu einem überaus runden harmonischen Ensembleklang. Der betört die Ohren, wenn Kovacevics Finger wie ein Wirbelwind im Wasserglas über die Tasten kreisen, Trompete und Klarinette ganz zart dazu einsetzen, um am Schluss eine subtil meditativ gestimmte Collage zu inszenieren.

Pointen versüßen den Abend

Dass ihre eingeflochtenen Pointen nicht immer sitzen, trägt zum Probencharakter dieses Abends bei. Allemal witzig ist Deurings Persiflage auf Henry Purcell – bitte mit Betonung auf „cell“, andernfalls handele es sich um ein Waschmittel – und dessen „Fairy Queen Tänze“ oder das Gemaule über Eric Saties „Gymnopédie“. Die werde doch allerorten gedudelt, weshalb sie auf etwas Flotteres umsteigen. Ob schrammelig mit quer gesungenem Halleluja, klassisch mit Bachs „Wir eilen mit schwachen, doch emsigen Schritten“ oder Ravels Pavane für eine kleine Prinzessin – diese Solisten sind voller eigener virtuoser Ideen, Bekanntes instrumental so zu verfeinern, das man nicht mehr von ihnen lassen kann.

Was sich im Falle von Piazzollas Tango Nuevo einmal mehr bestätigte. Nichts Abgestandenes und auf Tempo Getrimmtes, sondern mit einem höchst ausgefeilt schwungvollen „Tango pour Claude“ von Richard Galliano verabschiedeten sich die Schurken – natürlich nicht ohne Zugaben davonzukommen.


Zeitungsartikel:
Vorarlberger Nachrichten


„Wir gehen auf die Bühne und strahlen Freude aus“

von Christa Dietrich


Erfolgreich für Jung und Alt aktiv: „Kommissarin Flunke und die Schurken“, das sind Stefan Dünser (Trompete), Martin Schelling (Klarinette), Martin Deuring (Kontrabass), Goran Kovacevic (Akkordeon) und Lilian Genn (Schauspiel). Foto: Ettlin

Das Konzept ist einfach, und mit Profis, wie es „Die Schurken“ sind, geht es auch auf.

Bregenz, Wotersen. (VN-cd) Martin Deuring merkt man den Spaß an. Soeben aus dem norddeutschen Ort Wotersen zurückgekehrt, ist er kaum zu bremsen. Dort hat der Bregenzer Kontrabassist gemeinsam mit seinen Kollegen Stefan Dünser (Trompete), Martin Schelling (Klarinette), Goran Kovacevic (Akkordeon) und der Schauspielerin Lilian Genn das Stück „Kommissarin Flunke und die Schurken“ aufgeführt. Vor vielen Kindern, denen dort ein eigenes Festival ausgerichtet wird, bei dem man darauf achtet, jeweils hervorragende Interpreten zu haben. Die Träger des „Junge Ohren Preises“ aus Vorarlberg kamen den Veranstaltern gerade recht, und wie oft Deuring das preisgekrönte Stück von Murat Üstün bereits gespielt hat, weiß er gar nicht mehr so genau.

Authentizität

Jedenfalls versuchen hier vier Schurken eine musikalisch sehr versierte Kommissarin auszutricksen, und ehe man sich versieht, ist man mittendrin in einem Theatergeschehen, bei dem man viel über Töne und Klänge lernen kann und das darüber hinaus Genuss und Spaß bietet.

Das Edukative stelle man aber nie in den Vordergrund, erklärt Deuring. „Wenn wir in einem Kind etwas auslösen können, dann ist schon viel erreicht. Dazu ist Authentizität notwendig, wir gehen auf die Bühne und strahlen Freude aus, jene Freude, die wir selbst am Musizieren haben.“ Und diese verflüchtigt sich noch lange nicht. Mit dem Folgestück „Der magische Klang und die Schurken“ von Tristan Schulze wurde man vor einiger Zeit für den „YEAH! Award“ nominiert. Im September dieses Jahres soll die Entscheidung fallen.

Inzwischen arbeiten Deuring, Schelling, Dünser und Kovacevic an einem Stück, für das sie einmal keinen Kompositionsauftrag vergaben. Der Name steht noch nicht fest, dafür aber die Werke, die einfließen sollen. Solche von Purcell, Schostakowitsch, Strawinsky werden genannt und Tangos sind auch dabei. Kleinkalibrig wird die Sache demnach nicht und deshalb ist Deuring auch auf der Suche nach Produzenten. „Spätestens im nächsten Jahr findet die Uraufführung statt“, ist er sich sicher.

Perfekte, aussagekräftige Musikvermittlung ohne erhobenen Zeigefinger, dafür will das Ensemble „Die Schurken“ stehen. Und weil alle noch in verschiedenen Ensembles spielen und Deuring beispielsweise auch als Mitglied des Symphonieorchesters Vorarlberg agiert, ist man im Hinblick auf weitere Pläne bestens mit der Komponistenszene vernetzt.

Apropos Symphonieorchester: In Sachen Vermittlung hatte sich der Klangkörper bislang nicht hervorgetan. Das soll sich umgehend ändern, schürt Deuring die Vorfreude auf besondere Musikerlebnisse in der kommenden Saison.